Zuschauer: 1570
Schiedsrichter: Neuenstein (Friesoythe)
Tore:
1:0 Claaßen (12.)
1:1 Erdmann (44.)
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VfL setzt Serie enttäuschender Leistungen fort
Die Regionalligisten des VfL Osnabrück kamen wieder einmal gegen einen
durchschnittlichen Gegner nicht über ein Unentschieden hinaus. Vor der Minuskulisse von nur 1.570 Zuschauern
fehlte es der Truppe von Trainer Hans - Werner Moors an Spielideen und Durchschlagskraft im Angriff, so daß
sich zum Spielende Frust sogar beim "harten Kern" des Stammpublikums in Form von
"Aufhören" - Rufen bemerkbar machte.
Den von Spöttern als "Feierabendtruppe" bezeichneten Arminen reichten Einsatz und ein in dieser
Spielzeit absolut treffsicherer Markus Erdmann aus, um einen Punkt von der Bremer Brücke zu entführen.
Dabei begannen die Osnabrücker druckvoll und engagiert, ihnen war der Wille zur Wiedergutmachung deutlich
anzumerken. Martin Przondziono, der am Freitagabend eines seiner guten Spiele machte, hatte in der 10. Minute die
erste Chance zur Führung, verzog allerdings knapp. Die Taktik des Osnabrücker Coaches schien
aufzugehen, als Frank Claaßen in der 12. Minute nach einer schönen Rückgabe von Jacek Janiak
die Führung für die Lila - Weißen erzielte.
Danach begann die stärkste Phase des VfL: Marc Bury hatte noch in derselben Minute die nächste
Großchance auf dem Fuß, als er im Strafraum der Arminen unerwartet an den Ball kam, ihn aber nicht
richtig traf. Mirko Baschetti verfehlte das Tor bei einem Freistoß aus gut 20 Metern nur knapp. Die
Hannoveraner kamen erst nach einer halben Stunde gefährlich vor das VfL - Tor, der Kopfball landete
allerdings direkt in den Armen von Uwe Brunn. Die Osnabrücker bestimmten die Partie zwar, es fehlte
aber an der entscheidenden Genauigkeit beim finalen Abspiel. Und auch die Abstimmung in der Hintermannschaft
war nicht immer gut, allein Claaßen und Brunn behinderten sich mehrmals gegenseitig (44. / 70.).
Den Knackpunkt im Osnabrücker Spiel gab es nach dem 1:1 - Ausgleich durch Torjäger Markus Erdmann
in der 45. Spielminute. Im weiteren Verlauf des Spiels wurden die Aktionen zusehens hektischer, im Spielaufbau war
Martin Przondziono zu sehr auf sich allein gestellt, da sowohl Joe Enochs als auch Lars Schiersand unter Normalform
blieben. Die Lila - Weißen kamen dennoch immer wieder durch Distanzschüsse oder Einzelaktionen zu
Torchancen, die allerdings allesamt ungenutzt blieben.
Moors reagierte auf die Ideenlosigkeit im Osnabrücker Spielaufbau und brachte in der 69. Spielminute
Stürmer Sven Simonsen für den Gelb - Rot gefährdeten Claaßen. Etwa 10 Minuten
später sollte Marc Burton, der für den erschöpften Daniel Thioune kam, das Flügelspiel
vorantreiben. Simonsen fügte sich gut ein und hatte bereits kurz nach seiner Einwechslung erste
Möglichkeiten (75., 77.), ließ sie allerdings ungenutzt. Die Hannoveraner machten in der letzten
Viertelstunde die Räume geschickt zu. Späte Einwechslungen (Verteidiger für Stürmer)
deuteten an, daß die Arminen mit einem Punkt zufrieden waren.
Der Mannschaft von Trainer Moors fehlte es an Übersicht, Selbstvertrauen und Risikobereitschaft, was die
Entscheidung des Vorstandes rechtfertigt, für die nächste Saison personelle Konsequenzen zu ziehen
und der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben. Von der Aufbruchstimmung, die noch im vergangenen August im
Spiel gegen Hannover 96 rund 16.000 Zuschauer
an die Bremer Brücke lockten, ist nichts mehr über. Den lautstark gefeierten Höhepunkt des
Freitagabends bildete nicht das Geschehen auf dem grünen Rasen, sondern das Feuerwerk zur Eröffnung
des Jahrmarkts an der Halle Gartlage.
(df)
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